BI Lebensraum Vorpommern e.V.
Stellungnahme zum ersten geplanten polnischen Atomkraftwerk
Polen plant (erneut) den Einstieg in die Nutzung der Atomkraft zur Stromerzeugung.
Der erste Versuch erfolgte in der Nähe von Danzig in den 1970er Jahren (AKW, Typ WWER-440/213, vier geplante Reaktorblöcke, 1800 MW) und wurde 1990 wegen massiver Sicherheitsbedenken aufgegeben. Der AKW-Bau hat rund 2 Milliarden US-Dollar verschlungen und gilt als eine der größten polnischen Investitionsruinen.
Aktuell hat Polen ein neues Atomprogramm aufgelegt, unter dem drei neue Reaktoren errichtet werden sollen.
Zwei Sachverhalte stehen dabei schon jetzt fest:
Ein schwerer Unfall im geplanten AKW hat weitreichende und dramatische Konsequenzen für Menschen und Umwelt in Polen aber auch in Deutschland und im übrigen Europa.
Als Beitrag zum Klimawandel und als Ersatz für die polnische Kohleverstromung kommt das AKW zu spät. Anlagen zur Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien sind deutlich schneller errichtet und in Betrieb zu nehmen.
Lesen Sie dazu hier weiter:
Hier ein Bild einer GAU-Simulationen, die die Universität Genf, das Biosphäreninstitut in Genf und der Organisation IPPNW Schweiz mit Sitz in Luzern durchgeführt haben.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass bei drei Viertel der möglichen Wetterbedingungen die Nachbarstaaten stärker von radioaktiver Strahlung nach einem GAU betroffen sind als Polen selbst. Deutschland ist in einem Fünftel der Simulationen betroffen, also mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent, heißt es in dem Gutachten.

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